Rottenburg:
Stadt weiht neue Unterkunft für Geflüchtete ein
Die Stadt Rottenburg hat am Dienstag-Nachmittag eine neue Unterkunft für Geflüchtete eingeweiht. In dem ca. 3,9 Millionen Euro teuren Gebäude sollen bis zu 49 Flüchtlinge unterkommen. Das Gebäude steht im Gewerbegebiet Siebenlinden in der Nähe der B 28 direkt am Neckar.
Noch steht die neue Rottenburger Flüchtlingsunterkunft leer. Aber das soll sich bald ändern. Bereits zu Beginn des neuen Jahres sollen die ersten Geflüchteten einziehen. Die Fertigstellung kommt zu einer Zeit, in der sich die Flüchtlingssituation deutlich entspannt hat. Es kommen nicht mehr so viele.
Oberbürgermeister Stephan Neher: "Ich glaube aber, die weltweite Situation ist leider so, dass man nicht davon ausgehen kann, dass das ein Dauerzustand ist, es werden auch wieder Zeiten kommen, wo die Anzahl der Geflüchteten höher sein wird, und ich glaube, da sind wir gut vorbereitet, dass wir nicht immer auf private Wohnungen angewiesen sind."
Die Stadt Rottenburg hatte sich ja schon vor sechs Jahren zum „sicheren Hafen" erklärt. Heißt: Sie nimmt freiwillig mehr Geflüchtete auf, als sie muss. Und das ganz ohne Probleme. Von Überforderungssituationen, von denen manche Kollegen sprächen, so Neher, keine Spur.
"Für uns in Rottenburg ist es aber nicht nachvollziehbar, zu keinem Zeitpunkt war es bei uns so, dass alle Plätze belegt sind bis zum heutigen Tag haben wir Kapazitäten frei, und mit der Einrichtung jetzt erst recht, und deswegen glaube ich, jeder, der will und willens ist zu helfen und auch die Möglichkeit aufzeigt, schafft es, wer nicht will, findet Gründe, warum er es nicht schaffen will", sagte Neher.
Die Zimmer sind klein. Zugunsten der Gemeinschaftseinrichtungen hat man auf ein paar Quadratmeter verzichtet. Doch dafür geht der Blick direkt raus auf den Neckar. In dieser Wohngruppe sollen sieben Geflüchtete unterkommen. Gedacht ist das für Einzelpersonen, die hier ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln sollen. Mit gemeinsamer großer Küche und gemeinsamen sanitären Anlagen. Es gibt aber auch andere, kleinere Wohneinheiten.
Architektin Anette Hähnig: "Es gibt zum Beispiel allein lebende oder allein erziehende Mütter mit Kindern, die fühlen sich in so einer Gemeinschaft nicht so wohl, für die gibt es dann wieder Rückzugsbereiche mit etwas kleineren Wohneinheiten, wo im Grunde zwei Zimmer sind mit einer Küche, kleinem Bad, Aufenthaltsbereich, also, es sind einfach sehr unterschiedliche Wohnformen, je nachdem, wie der Bedarf auch da ist."
Die Kosten liegen bei 3,9 Millionen Euro. Davon hat die Stadt 720.000 Euro als Zuschuss bekommen. Verknüpft ist das mit der Bedingung, dass das Haus zehn Jahre lang als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird und dann auch anderweitig verwendet werden kann, beispielsweise für Obdachlose.










