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Künstliche Intelligenz: Universität richtet Bürgerrat ein

Künstliche Intelligenz - da denken viele an Chat GPT, aber auch an Bilder, Musik und sogar Videos, die nicht von Menschen, sondern von Algorithmen produziert wurden. Doch Künstliche Intelligenz ist noch viel mehr. Und oft gibt es in der Gesellschaft falsche Vorstellungen darüber, was Künstliche Intelligenz ist, was dahinter steckt und was sie alles kann. Es gibt unbegründete Ängste, aber auch unrealistische Hoffnungen. Die Universität Tübingen will jetzt den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft verbessern und hat deshalb einen Bürgerrat ins Leben gerufen. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski war am Dienstag-Nachmittag in Tübingen, um sich im Gespräch mit den Forschern selbst ein Bild davon zu machen.

Im Netz machen immer mehr KI-generierte Videos von sich reden. Die Bilder sehen echt aus, stammen aber aus dem Computer. Von Künstlicher Intelligenz erstellte Texte und Musik gibt es schon länger. Aber Künstliche Intelligenz kann auch mit enormen Datenmengen umgehen und zum Beispiel genau die Bodenbeschaffenheit an einem ganz bestimmten Ort vorhersagen – eine Anwendungsmöglichkeit für die Landwirtschaft. Und auch in der Klimaforschung spielt Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle.

Doch in der Gesellschaft gibt es vielfach falsche Vorstellungen. Patrick Klügel, Public Engagement Manager der Uni Tübingen: "Beim Thema Künstliche Intelligenz ist vor allem eine Sache besonders problematisch: der Begriff ist schwierig. Der Begriff erweckt Assoziationen und Vorstellungen, die mit der dahinter stehenden Technologie nicht so viel zu tun haben."

Geredet wird viel, aber oft aneinander vorbei. Die Universität Tübingen will das ändern – mit einem Bürgerrat, einem Instrument der Bürgerbeteiligung, das eigentlich aus der Politik kommt. Patrick Klügel: "Der Bürgerrat funktioniert so, dass wir uns vier Termine vornehmen, an denen wir fast den ganzen Tag gemeinsam mit Forschenden bestimmte Fragen bearbeiten, bestimmte Themen besprechen, die sich rund um das Thema Künstliche Intelligenz drehen."

Im Bürgerrat werden vierzig zufällig ausgewählte Bürger aus Reutlingen, Waiblingen, Hemsbach und Kleines Wiesental sitzen. "Sind ja geloste Teilnehmer aus ganz Baden-Württemberg, und da losen wir auch nach Vielfaltskritierien wie Migrationserfahrung, formaler Bildungsstand, Alter und Geschlecht", so Patrick Klügel.

Für Wissenschaftsministerin Petra Olschowski ist der Bürgerrat ein ganz wichtiges Projekt. Denn die Themen rund um Künstliche Intelligenz beschäftigten die Menschen sehr. Besonders die damit verbundenen Ängste und Hoffnungen. Olschowski: "Es ist wichtig, dass wir in die weitere Entwicklung der Forschung genau diese Themen mit aufnehmen und die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, aber auch ihre Kenntnisse, ihren Umgang damit, ihre Sorgen ernst nehmen und die Themen wieder zurückspiegeln an unseren Hochschulen und Universitäten."

Der Bürgerrat ist für die Universität Tübingen bei weitem nicht der erste Anlauf, das komplexe Thema Künstliche Intelligenz in die Öffentlichkeit zu tragen, Rektorin Karla Pollmann: "Tübingen hat von Anfang an, das ist eine kleine Stadt, da gab es fürchterliche Proteste, als Cyber Valley gegründet wurde, und Tübingen hat darauf reagiert, indem es verschiedene Öffentlichkeitsformate etabliert, um mit den Bürgerinnen in einen engen Austausch zu geraten, um KI mit Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren."

Eines dieser Öffentlichkeitsformate war die Ausstellung „Cyber and the City" im Stadtmuseum in Tübingen. Die Besucher konnten dort die Geschichte der KI in Tübingen nachvollziehen. Der Bürgerrat soll jetzt ein neuer Weg sein, wie sich Menschen an Forschung beteiligen können.

"Die Menschen kommen aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen, sind unterschiedlich alt, haben unterschiedliche Erfahrungen, und das ist einfach das große – ich würde fast sagen – Privileg auch dieses Bürgerinnen- und Bürgerrats, dass so unterschiedliche Menschen zusammen in den Austausch kommen können", sagte Olschowski.

Der Austausch beginnt bereits am 21. September. Dann werden die Mitglieder des Bürgerrats erstmals in Tübingen zusammen kommen.

(Zuletzt geändert: Mittwoch, 04.09.24 - 15:09 Uhr   -   2771 mal angesehen)
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