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Landkreis Reutlingen:

Zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff in der Region

Der Landkreis Reutlingen ist eine von bundesweit neun HyStarter-Wasserstoffregionen. Diese Regionen erhalten vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Förderung, um regionale Wasserstoff-Projekte zu entwickeln. Die ersten Ergebnisse stellten die Verantwortlichen am heutigen Donnerstag in einem Pressegespräch vor.

Der Landkreis Reutlingen sieht Wasserstoff als eine Möglichkeit, um die Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen. Deswegen bewarb er sich beim BMVI als HyStarter-Wasserstoffregion – und wurde ausgewählt.

In welchen Bereichen der Wasserstoff zukünftig zum Einsatz kommen soll, erklärt Landrat Dr. Ulrich Fiedler: "Das eine ist die industrielle Nutzung, das andere ist die Nutzung im Bereich der Mobilität. Darüber hinaus denken wir über eine Nutzung im Bereich des Wohnens nach. Es gibt also viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten."

Erst vor kurzem wurde in Reutlingen ein Wasserstoff-Müllfahrzeug eingeweiht. Auch in Bad Urach wurde bereits ein Wasserstoffbus getestet. Der Bereich Mobilität würde stark vom Wasserstoff profitieren, weshalb in Zukunft auch ein Wasserstoffzug in der Region möglich sein könnte, erzählt Dr. Meike Widdig, die Klimaschutzbeauftragte des Landratsamts Reutlingen.

Dieser könnte auf der Schwäbischen Alb-Bahn bis nach Ulm fahren. Die Strecke sei wirtschaftlich nicht elektrifizierbar und werde momentan noch von einem Dieselzug befahren. Eine Wasserstoffbahn wäre daher laut Widdig eine gute Alternative. Die Idee müsse aber zuerst noch geprüft werden.

Der Wasserstoff im Landkreis soll hauptsächlich über die Elektrolyse mit Solar- und Windstrom erzeugt werden. Auch über eine Dampfreformierung in Biogasanlagen sei eine Herstellung möglich. Viele Landwirte aus der Region hätten daran Interesse, erklärt Widdig.

Davon abgesehen gebe es auch viele weitere Akteure, die sich am HyStarter-Projekt beteiligen wollen. Dies seien Energieversorger wie die FairEnergie, Verkehrsunternehmen wie die Firma Bottenschein oder die RSV, und Industrieunternehmen wie Bosch, ElringKlinger und Daimler, erklärt Hans-Jürgen Stede, erster Landesbeamter und Leiter des Nachhaltigkeitsdezernats.

Momentan befindet sich der Landkreis Reutlingen noch bei der Ideensammlung. Danach folgen konkrete Machbarkeitsstudien. Bis Ende 2022 soll es fertige Projekte geben, die dann schnellstmöglich umgesetzt werden.

(Zuletzt geändert: Freitag, 30.07.21 - 10:23 Uhr   -   6989 mal angesehen)
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