Tübingen:
Business-Lunch mit Katja Mast: Frauen in Führungspositionen diskutieren über Gleichberechtigung
Frauen in Führungspositionen - das ist noch lange keine Selbstverständlichkeit. Nach Angaben des statistischen Bundesamts ist nur jede dritte Führungskraft eine Frau. Oft liegt es daran, dass Männer besser vernetzt sind. Deshalb gibt es in Tübingen ein Frauennetzwerk. In diesem Rahmen hatte die SPD-Landtagsabgeordnete Dorothea Kliche-Behnke zu einem Business-Lunch ins Tübinger Café Ludwigs eingeladen. Als Gast kam die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion Katja Mast.
Frauen in Führungspositionen, nicht in offizieller Funktion, sondern als Privatpersonen, trafen sich beim Business-Lunch am Montag-Mittag. Im Mittelpunkt stand natürlich die Bundestagswahl im Februar. Und damit auch die Frage: Was kann die Politik tun, um das Verhältnis von Frauen in Führungspositionen auf fünfzig Prozent anzuheben?
Katja Mast: "Zuerst mal geht es ja darum, dass es strukturelle Probleme gibt, warum Frauen nicht in Führungspositionen kommen. Hans fördert eher Hänschen als eine Frau, und deshalb geht es darum, diese strukturellen Probleme aufzubrechen, dafür sind Quoten ein Instrument, aber natürlich geht es immer darum, wenn man in eine Funktion kommt, auch zu zeigen, dass man sie ausfüllt."
Aber es gehe nicht nur um Führungspositionen, sagt Katja Mast. Es gehe auch um gerechte Bezahlung, um Gleichstellung in der Altersvorsorge und darum, dass sich die Sorgearbeit, also Kinderbetreuung, Erziehung und Altenpflege Männer und Frauen je zur Hälfte teilen.
Katja Mast: "Wir wollen zum Beispiel bei den Pflegekosten die Pflegekosten deckeln, weil wir wissen, das ist eine große Belastung und führt letztendlich auch dazu, wenn es so teuer ist, dass mehr Frauen zu Hause bleiben, wir brauchen aber die gut ausgebildeten Frauen am Arbeitsmarkt, wir brauchen ihre Power, wir brauchen ihre Erfahrung, und wir brauchen ihren Blick auf die Welt in allen Funktionen."
Für Frauen gehe es bei der kommenden Bundestagswahl um eine Richtungsentscheidung, sagt die Landtagsabgeordnete Dorothea Kliche-Behnke. Dabei gehe es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie um die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Auch auf Landesebene wird viel debattiert, vor allem um Kinderbetreuung und Ganztagsschule. Die Position der SPD ist dabei klar:
"Wir brauchen mehr Betreuungsangebote in Baden-Württemberg", sagte Dorothea Kliche-Behnke. "Wir haben große Probleme vor allem für Frauen, was das Thema Vereinbarkeit Familie und Beruf anbelangt, wir brauchen auch einen Anspruch auf Ganztagsschule in der Grundschule, und das sind Debatten, die uns in Baden-Württemberg beschäftigen."
Viel Gesprächsstoff also für das Tübinger Frauennetzwerk beim Business-Lunch mit den Politikerinnen.