Bad Urach/Stuttgart:
Özdemir will Ministerpräsident in Baden-Württemberg werden
Grünen-Politiker und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir aus Bad Urach will Kretschmann-Nachfolger werden: Er wird für die Grünen als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg im Frühjahr 2026 antreten.
Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg im Frühjahr 2026 will Cem Özdemir für das Amt des Ministerpräsidenten antreten. Özdemir habe am Freitag den Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg über seine Bereitschaft informiert, für das Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten zu kandidieren, teilte die Partei mit.
Die Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg, Lena Schwelling und Pascal Haggenmüller, zeigten sich erfreut über diese Entscheidung und dankten Cem Özdemir in einer Mitteilung für seine Bereitschaft, "seine langjährige Erfahrung in den Dienst seiner Heimat zu stellen".
„Die Kandidatur von Cem Özdemir für das Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten ist eine großartige Nachricht", so Schwelling und Haggenmüller. Cem Özdemir sei klar in seinen Zielen und pragmatisch bei deren Umsetzung. "Er bringt langjährige Erfahrung mit und ist tief in Baden-Württemberg verwurzelt. Er ist genau der Richtige für diese Zeit und dieses Land".
Die Landesvorsitzenden berichten, sie hätten bereits zahlreiche positive Rückmeldungen aus der Mitgliedschaft erreicht. „Wir nehmen innerhalb der Partei eine große Geschlossenheit wahr", so Schwelling und Haggenmüller. „Mit Cem Özdemir an der Spitze wollen wir die grüne Erfolgsgeschichte in Baden-Württemberg fortschreiben. Wir bauen auf dem auf, was wir bereits geschafft haben, und kämpfen für das Beste, das vor uns liegt."
Aktuell rangiert die Partei in Umfragen deutlich hinter der CDU. Der amtierende Ministerpräsident Winfried Kretschmann tritt nach drei Amtsperioden nicht mehr an.
Der ehemalige Grünen-Parteichef Cem Özdemir wurde in Bad Urach im Kreis Reutlingen geboren, als Sohn türkischer Gastarbeiter. Hier ist der 58-Jährige auch Ehrenbürger. Dem 58-Jährigen war ein Comeback in der Bundespolitik gelungen, nachdem er 2002 sein Mandat im Zuge der so genannten Flugmeilen-Affäre abgegeben hatte. Er hatte demnach Bonus-Meilen privat genutzt. 2013 zog er erneut in den Bundestag ein, zwischenzeitlich saß er im Europaparlament. In der Ampel-Regierung wurde er Bundeslandwirtschaftsminister.