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Hülben:

Arbeitsauftrag für Lucha: Minister zu Besuch in Dorfladen und Ärztezentrum

Der ländliche Raum steht vor ganz anderen Herausforderungen als die Stadt. Ein Beispiel ist der Ärztemangel. Wie soll die medizinische Versorgung auf dem Land sichergestellt werden? Ein anderes Beispiel ist die Nahversorgung. Wo können die Dorfbewohner Lebensmittel einkaufen? Auf beide Fragen hat die Gemeinde Hülben die gleiche Antwort gefunden: Genossenschaften. Davon gibt es in Hülben gleich drei, eine vierte ist in Gründung. Der Erfolg der Genossenschaften hat sich bis Stuttgart herumgesprochen. So kam der Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha in die kleine Albgemeinde, um sich Dorfladen und Ärztegenossenschaft anzusehen.
Manne Lucha (rechts) und Manuel Hailfinger (links)

Hülbens Bürgermeister Siegmund Ganser begrüßte den Minister Manne Lucha, dann ging es gleich in den Sitzungssaal des Rathauses. Neben dem Minister waren auch Vertreterinnen des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands gekommen. Hülben sei ja ein genossenschaftliches Mekka, sagt Anja Roth. Und ein gutes Beispiel dafür, wie Genossenschaften eine wichtige Rolle in der Daseinsvorsorge spielen können.

"Genossenschaften eignen sich sehr, um Daseinsvorsorge zu organisieren", so Anja Roth. "In dem Fall war es ein Dorfladen, die Versorgung hier vor Ort mit Lebensmitteln, mit also letztlich Produkten des täglichen Bedarfs, auch mit einer Poststelle, die sonst nicht mehr da wäre, der Dorfladen stellt das sicher, ist ein sozialer Treffpunkt", und davon konnte sich Sozialminister Manne Lucha gleich vor Ort ein Bild machen. Der Laden gehört den Mitgliedern der Genossenschaft. Und das sind Hülbener Bürger – also einige derjenigen, die hier auch einkaufen.

Für Bürgermeister Siegmund Ganser ist der Dorfladen eine Erfolgsgeschichte. "Also, der Dorfladen ist ein Vorzeigeprojekt unserer Gemeinde und unserer Region, er hat sich hervorragend entwickelt, auch wenn wir nur knappe schwarze Zahlen schreiben, es ist genau das, was wir brauchen", so Ganser.

Vom Dorfladen ins Medizinische Versorgungszentrum Vordere Alb. Hier arbeiten drei Ärztinnen in einer Genossenschaft, in der die drei Gemeinden Hülben, Grabenstetten und Erkenbrechtsweiler Mitglieder sind.

Neben einer Bürgerenergiegenossenschaft mit zwei Photovoltaik-Anlagen soll jetzt eine vierte Genossenschaft entstehen: das Haus der Gesundheit. Hier sollen die Ärztinnen zusammen mit weiteren therapeutischen und medizinischen Angeboten unterkommen. Die Mieter stehen schon fest – aber es gibt Schwierigkeiten: "Ganz einfach: Die Baukosten sind uns davongesprungen, die Kreditzinsen sind weg, das heißt, wir reden momentan von schwierigen Bauproblematiken, so dass wir schlichtweg Unterstützung brauchen", sagt Bürgermeister Ganser.

Für entsprechende Förderprogramme der LBBW ist Hülben aber zu klein. Hier sieht Ganser die Politik am Zug – hier in Gestalt von Manne Lucha, der jetzt einiges an Hausaufgaben mit nach Stuttgart nimmt: "Dass wir das Ordnungsrecht noch etwas unter die Lupe nehmen und vor allem die Möglichkeit an Finanzen zu kommen für das Gesundheitszentrum, dass das genossenschaftliche finanziert werden kann und eventuell die Landesbank Baden-Württemberg aktiv werden kann, da nehme ich einen Arbeitsauftrag mit", sagt Lucha.

Einen Arbeitsauftrag von dem vielleicht bald noch mehr ländliche Gemeinden in Baden-Württemberg profitieren könnten – nicht nur Hülben.

(Zuletzt geändert: Dienstag, 06.08.24 - 15:17 Uhr   -   2106 mal angesehen)
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