Eningen unter Achalm:
Eric Sindek entscheidet Bürgermeisterwahl für sich
Eine Mehrheit von über 50% wäre im ersten Wahlgang nötig gewesen, um den Chefsessel im Eninger Rathaus zu erklimmen. Brügermeisterkandiat Eric Sindek toppte das locker und holte überragende 80,82% im ersten Wahlgang. Damit ließ der 28-Jährige seine beiden Mitbewerber weit hinter sich. Wie die Stimmung vor Ort war und was unter anderem Sindeks bisheriger Chef zum Ergebnis sagt, erfahren Sie jetzt.
Am Sonntag hatten die Eninger Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, ihr neues Stadtoberhaupt zu wählen. Um 18 Uhr begannen die Wahlhelfer damit, die Wahlzetter und Briefwahlunterlagen auszuwerten. Währenddessen versammelten sich immer mehr Menschen vor dem Rathaus. Mit Bewirtung und Musik ließ es sich bei strahlendem Sonnenschein gut auf die Ergebnisse warten.
Große Altersspanne zwischen den Kandidaten
Zur Wahl standen drei Kandidaten: Der 28-jährige Eric Sindek, der aktuell als Hauptamtsleiter im Rathaus Westerheim tätig ist, Verwaltungsfachwirt Marcel Modschiedler, 45 Jahre alt und der 60-jährige Schlossermeister Christoph Beck. Sie alle wollen künftig die Geschicke der Gemeinde Eningen unter Achalm lenken. Der langjährige Bürgermeister Alexander Schweizer hatte im Januar angekündigt, nicht wieder zu kandidieren.
Eric Sindek scheint beliebt
Bevor die ersten Hochrechnungen kamen, wollten wir uns einmal umhören, wen die Anwesenden denn so unterstützen. Dabei fiel auf: wir hörten immer wieder nur einen Namen: Eric Sindek. Aber warum ist der jüngste Kandidat so beliebt?
„Ich war bei beiden Veranstaltungen in der Festhalle und was ich mich dann gefragt habe, da muss man doch gar nicht überlegen, es ist doch eindeutig klar, wer hier diesen Posten bekommen soll", erklärt eine Frau. Und auch einen anderen Eninger hat Sindek überzeugt. Er habe sich gegen die beiden anderen durchgesetzt, sagt er.
Ein anderen Mann wählte aus ganz pragmatischen Gründen: „Der hält am längsten." Einen Kandidaten mit 60 müsse man nicht mehr wählen, so der Mann weiter. Auch die Landtagsabgeordnete Cindy Holmberg ist vor Ort. Sie kenne Sindek und glaube, dass er Eningen gut täte, so die Politikerin.
Eric Sindek befand sich mitten im Getümmel und schien recht zuversichtlich. „Ich bin echt bereit nach einem langen Wahlkampf, das Ergebnis jetzt entgegen zu nehmen und ja, schauen wir mal was rausgekommen ist. [...] Also ich denke, wir werden heute im ersten Wahlgang definitiv ein Ergebnis erhalten", so Sindek.
Über 80% im ersten Wahlgang
Und er sollte recht behalten. Die ersten Hochrechnungen bestätigten den Eindruck, dass die Eninger den jungen Bürgermeisterkandidat bevorzugen. Über 80% der Stimmen scheinen ihm sicher. Mit so einem eindeutigen Ergebnis hätte Sindek nicht gerechnet.
„Phänomenal fühlt es sich an, das ist ein klarer Auftrag. Auch der Wählerwille, der zeigt, es ist jetzt auch mal Zeit, dass jemand Junges ans Ruder kommt, mal bisschen mit Visionen und Tatendrang. Von daher gibt mir das jetzt Kraft für September, sollte ich die Wahl jetzt wirklich auch machen, dieses Amt dann anzutreten", so der 28-Jährige.
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Für die zwei Mitbewerber ein ernüchterndes Ergebnis. Auch ihnen stecken die Wahlkampf-Wochen in den Knochen.
Marcel Modschiedler: „Ja, natürlich bin ich enttäuscht. Hab viel Energie reingesteckt, gerne hätte ich für Eningen als Bürgermeister aktiv die Gemeinde mitgestaltet, aber ja, das ist Demokratie."
Christoph Beck: „Ich denke, mir rupft heute Abend niemand den Kopf runter, ich kann erhobenen Hauptes nach Hause gehen. Ich habe auch einen ordentlichen Wahlkampf abgeliefert und das Ergebnis ist wie es ist, dass muss man einfach sportlich nehmen und dem Sieger gratulieren."
Und kurze Zeit später konnten und machten das auch alle: nach Auszählung Wahlbezirke, konnte Eric Sindek 80,82% der Stimmen auf sich vereinen. Marcel Modschiedler holte 10,53% und Christoph Beck 8,4%. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,23%.
Für Eric Sindek geht damit ein großer Wunsch in Erfüllung. „Ich habe den langjährigen Traum gehabt, dass ich Bürgermeister der Gemeinde Eningen werde und das seit mittlerweile über 10 Jahren. Und ich habe gesagt, ich kann nicht von heute auf morgen alles umsetzen, was so ansteht, aber ich habe versprochen, dass ich mich immer mit voller Tatenkraft und Elan der Sache widme und immer mein Bestes geben werde, hier gute Arbeit zu leisten in Eningen", so der frisch gewählte Bürgermeister.
Lobende Worte
Sein aktueller Chef, Westerheimer Bürgermeister Hartmut Walz, und seine Kollegen aus dem Rathaus Westerheim waren ebenfalls vor Ort und freuten sich für ihn. Auch wenn die ein oder andere Träne floß. So vermischten sich bei Sindekts Kollegin Cecilia Walter Freudentränen mit Tränen über den Verlust. Er sei ein enger Vertrauter gewesen und ihr am Nähsten im Ratahaus, so Walter.
Auch Hartmut Walz hatte viele lobende Worte für den 28-Jährigen. „Der Herr Sindek ist ein junger, zielstrebiger Verwaltungsbeamter, aber auch ein großartiger Gestalter. Und deshalb freue ich mich für die Gemeinde Eningen, dass sie einen tollen Bürgermeister bekommen."
Auch Noch-Bürgermeister Alexander Schweizer, Mitbewerber Marcel Modschiedler und Bundestagsabgeordneter Michael Donth gratulierten und beglückwünschten Sindek. Eric Sindek nahm freudestrahlend die Glückwünsche entgegen und feierte als frisch gewählter Bürgermeister in seiner Heimatstadt Eningen noch mit den Bürgerinnen und Bürger in den Abend hinein. Sein Amt wird er im September offiziell antreten.