Reutlingen:
HipHop trifft Klassik
Am 2. Juli wird es im Reutlinger echaz.hafen ein ganz besonderes Event geben: denn dann werden die jungen Künstlerinnen und Künstler des TALK Projekts gemeinsam mit der Württembergischen Philharmonie auf der Bühne stehen. Unter dem Titel „HipHop trifft Klassik“ haben sich beide Seiten auf dieses einmalige Experiment eingelassen und für die Shows eigene Texte und Choreographien, bekannte Rapsongs sowie klassische Stücke neu interpretiert.
Das im Reutlinger Kulturzentrum Franz.K beheimatete Projekt TALK versteht sich seit 2013 als inklusives Empowermentangebot mit wöchentlichen Workshops im Bereich HipHop, in Tanz und Rap.
"Each one Teach one"
Die Jugendlichen, die hier mitwirken, haben bisher kein oder kaum Kontakt zur klassischen Musik gehabt – durch das neu entstandene Projekt „HipHop meets Classic" hat sich das grundlegend verändert. Die Idee dazu hatte Projektleiterin Maria Kechaja im Oktober 2021.
„Unser Ansatz ist nicht, dass die Hochkultur auf die Subkultur trifft, sondern wir lernen gegenseitig, nach dem HipHop-Prinzip „Each one Teach one", und wir bringen uns gegenseitig Sachen bei", erklärt Projektleiterin Maria Kechaja.
Kommunikation auf Augenhöhe
Auch die Württembergische Philharmonie war von der Idee sofort angetan – im April kam es zu einem ersten Kennenlernen.
„Als sich das Projekt vorstellte, war sofort die Begeisterung da und man hat gemerkt, bei den beiden Treffen, die wir mit den TALK-Menschen hatten und den Orchester-Musikern, da kam sofort eine ganz tolle Kommunikation auf. Die haben sich sofort ausgetauscht, auf Augenhöhe und das ist ja auch wichtig. Also es war nicht nur so, dass unserer Musiker etwas vorgestellt haben, sondern das viele von den Talk Leuten kamen und ihre Sachen vorgestellt haben. Und das ist die Kommunikation, die wir brauchen bei so einem Projekt", erklärt WPR-Intendant Cornelius Grube.
Beethoven und Dr. Dre
Doch es steckt auch eine Menge Arbeit hinter dem Projekt – denn wenn Beethoven und Dr. Dre gemeinsam auf der Bühne performen sollen, muss sich einer auch um die Harmonien kümmern. Diese Aufgabe übernimmt Dirigent Jakob Brenner, erzählt Projektleiterin Kechaja und schwärmt von der engen Zusammenarbeit. Er habe es geschafft, bekannte HipHop-Stücke neu zu arrangieren und daraus eine Mischung mit bekannten klassischen Stücken zu machen.
Getanzt wird zu einem Medley aus verschiedenen Songs – quasi eine Ratespiel für HipHop und Klassik-Fans, die sicher den ein oder anderen Song wiedererkennen werden.
"Die Macht des Orchesters im Rücken"
Vor einem ganzen Orchester dann seine selbst geschriebenen Rap-Songs zu präsentieren, ist für die jungen Künstler eine absolut neue Erfahrung. KABU, der die künstlerische Leitung im Bereich Rap übernimmt, erzählt von der musikalischen Macht des Orchesters im Rücken, die für ihn neu und „krass" ist.
Die Bühne im echaz.hafen ist für diese geballte Ladung an Künstlern zu klein und bekommt daher für den Abend einen speziellen Vorbau. Das Projekt „HipHop trifft Klassik" sei in dieser Form einmalig in Deutschland – das Franz. K als Veranstalter erhofft sich daher eine große Resonanz.
Einmaliges Projekt
„Wir hoffen schon auch, dass dieser einmalige Prozess auch Leute vielleicht ins Franz.K holt, die sich mit dem Franz. K nicht auseinander gesetzt haben, einfach aufgrund der Einmaligkeit", so Sarah Petrasch vom Franz. K.
Tickets und weitere Infos finden Sie auf der Homepage des Veranstalters Franz.K. An der Abendkasse wird es gegen Vorlage auch deutlich ermäßigte Tickets geben, erklärt Projektleiterin Mai Schäffer abschließend.
